Schwierigkeiten – zum Zweiten

Über meine Schwierigkeiten habe ich ja das letzte Mal geschrieben. Interessanterweise fühlte ich mich nachher erleichtert und motiviert, Verschiedenes zu tun. Das Wetter war auch stimmig, nicht zu schön, so richtig um etwas zu „bäschele“.

Doch seit fast meiner ganzen Pensioniertenzeit habe ich Hautprobleme. Ich habe eine Allergie im Gesicht. Das heisst, mein Gesicht brennt, ist rot und heiss. Selbstredend habe ich punkto Ernährung bereits viel probiert, sprich: weggelassen. Auch mit der Pflege habe ich versucht, was mir in den Sinn kam. Gestern Abend legte ich Gurken auf mein Gesicht und Hals – kein einfaches Unterfangen, wenn man alleine lebt. Und doch will mir die Heilung nicht wirklich gelingen. Mal ist es etwas besser und dann wieder röter, heisser und es juckt mehr!! Es kommt mir so richtig vor, als brenne hier ein Feuer und es kann nicht raus. Ich kann die Energie – und was auch immer – nicht leben, Sinn stiftend für die Gesellschaft/Wirtschaft einbringen.

Kürzlich habe ich ein Interview mit Ludwig Hasler gelesen, welcher gerade das Buch „Für ein Alter, das noch was vorhat“ geschrieben hat. Der Mann hat mir aus dem Herzen gesprochen. Einen Nachmittag und Abend brauchte ich, um dieses Buch zu lesen. „Meine Worte“ hätte ich am liebsten gesagt. Doch das wäre natürlich schwer übertrieben gewesen. Dem Sinn nach jedoch nicht. Er schreibt, was ich auch denke, nämlich dass man noch mehr als nur sich selber bewegen sollte. Wir könnten doch nicht 25 Jahre Ferien machen. Und wo er Recht hat, gebe ich ihm auch gerne Recht!! Ich bin jedenfalls sehr dankbar für diese moralische Unterstützung.

Und wie setze ich das Gelesene um? Zum einen habe ich meine Freiwilligenarbeit. Ich begleite, unterstützt und organisiert durch den Hospiz-Dienst, schwerkranke und sterbende Menschen im Hospiz, Spital, Alters- Pflegeheim oder auch bei Privaten daheim. Diese Tätigkeit empfinde ich als sehr wertvoll, erfüllend, bereichernd etc. Es fordert meine ganze Präsenz, auch wenn kein einziges Wort gesprochen wird. Durchschnittlich habe ich so ca. 1 – 2 Einsätze pro Woche, was für mich stimmig ist.

Kürzlich war ich dabei, als ein Mann starb. Seine Frau erzählte mir, dass sie ein eigenes Reisecar-Unternehmen hatten. Er habe gearbeitet, sei mit dem Car gefahren, bis er ca. 70-jährig war. Ihm habe das immer gefallen. Er sei herum gekommen und habe immer wieder neue Leute kennengelernt. Nach dem Verkauf der Firma wollten sie gemeinsam das Leben geniessen, schliesslich sei sie sehr viel alleine gewesen. Und jetzt was passierte? Der Mann bekam Krebs. Meine Interpretation geht dahin, dass ihm ev. der Sinn und Inhalt seines Lebens abhanden gekommen war.

Andererseits habe ich bei Elisabeth Kübler-Ross gelesen, dass viele Sterbende am meisten bereuten, soviel gearbeitet zu haben. Mich dünkt, dass wie so oft im Leben, das Quantum das Glück oder Gift ausmacht.

Und zurück zu mir: Im Gegensatz zu vielen andern, möchte ich auch weiterhin mit dem Computer arbeiten. Dazu braucht es für mich auch ein Team. Leute mit welchen ich mich in einer gewissen Regelmässigkeit treffen und austauschen kann. Dazwischen alleine zu arbeiten, wäre in Ordnung für mich. Also ein Projekt mit einem zeitlichen Rahmen (Verpflichtung) und einem interessanten Inhalt. Glücklicherweise habe ich da schon so eine Idee. Mal schauen, wie sich die Dinge entwickeln.

Erkenntnis

Oft kommen die Antworten wie von selbst, kaum hat man die Frage gestellt. Bei mir dieses Mal als Buch.

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